009 - Umbau und Sanierung eines Wohn- und Geschäftshauses
Projektdaten
Leistungsphasen: | HOAI 1-4 HOAI 5-8 (nach Abruf durch den Bauherrn als Teilleistungen) |
---|---|
Weitere Leistungen: | Brandschutzkonzept Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis nach dem Denkmalschutzgesetz |
Ort: | Enger |
Planungs- & Ausführungszeitraum: | 12/2004 - 12/2005 (Planung und 1. Bauabschnitt) |
Nettogeschossfläche: | 522 m² |
Merkmale: | Außenwände massiv Innenwände Fachwerk mit Lehmausfachung und Lehmputz Integration der Schornsteinanlagen in den Innenraumentwurf Sanierung der Dachhaut und Gauben nach Vorgaben des Denkmalschutzes Belichtung Dachgeschoss durch zusätzliche Gaube und Dachflächenfenster |
Projektbilder
Projektbeschreibung
Das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert mit Barockfassade wurde in den 70er Jahren zu einem Wohn- und Geschäftshaus umgebaut. Die schlechte Substanz des Daches und der Wohnungen im Ober- und Dachgeschoss waren nun ausschlaggebend für die Sanierung. Alle Bauteile des bestehenden Gebäudes waren ungedämmt und die Haustechnik stark veraltet. Die Dachhaut und die Gauben wurden nach den Vorgaben des Denkmalschutzes aufwendig saniert.
Um die Qualität der Wohnungen zu steigern war eine große Wohnung im Dachstuhl mit eigener Erschließung zu planen. Das Treppenhaus wurde im Obergeschoss entsprechend umgelegt.
Im Gebäudeinneren dominierten zwei freistehende Schornsteinanlagen den Dachstuhl. Die Anlagen bestanden aus zwei Zügen, die sich auf Höhe der Kehlbalken vereinigten und einen gemauerten Bogen bildeten. Um den Raum zu erhalten und die Schornsteinanlage wirken zu lassen wurde der Ausbau des Daches möglichst offen gestaltet. Offene und geschlossene Bereiche wurden durch Innenwände gekennzeichnet die nur bis zu einer Höhe von 2m geschlossen sind. Die geschlossenen Bereiche wurden darüber mit einem fest verglasten Lichtband ausgestattet. In den offenen Bereichen standen die Wände als freie Scheibe und erlaubten einen Blick bis unter den First. Die Belichtung der Wohnung wurde über eine bestehende Fledermaus- und eine Tonnengaube sowie neue Dachfenster und eine neue Schleppgaube gewährleistet.
Im Obergeschoss waren die Wohnungen neu zu planen, so dass die Anforderungen hinsichtlich Größe und Komfort den heutigen Bedürfnissen entsprechen.
Für den Bau der neuen Wohnungen wurden das innere Fachwerk, die Holzbalkendecken und der Dachstuhl umgebaut. Die Sparrenebene des Daches wurde mit Zellulose gedämmt. Nach dem Einbau von Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallation wurde der bestehende Lehmputz saniert, bzw. neu aufgezogen.
Neben dem Entwurf und Bauantrag wurden das Brandschutzkonzept und der Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis nach Denkmalschutzgesetz erstellt. Das Bauvorhaben wurde so konzipiert, dass der Bauherr auf Grund seiner fachlichen Vorkenntnisse die Angebote selbst einholen konnte und die Bauleitung übernahm. Bei offenen Fragen wurde der Architekt zu rate gezogen.