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Bauen mit Lehm und Wandheizung

Lehm ist ein moderner Baustoff. Von Alters her...

Lehm, der in alten Gebäuden bei Umbau und Sanierungsmaßnahmen gesammelt wird, braucht nicht entsorgt werden. Unter Zugabe von Wasser und auf Bedarf abgestimmten, natürlichen Zuschlagsstoffen lässt er sich bis zur Herstellung der gewünschten Konsistenz kneten. Anschließend kann ein „uralter“ Lehmputz neu verarbeitet werden.

  • Lehmschlag auf einer Fachwerkwand

    Lehmschlag auf einer Fachwerkwand

  • Wandheizungsregister vor dem Einputzen mit Lehm

    Wandheizungsregister vor dem Einputzen mit Lehm

  • Wandheizungsregister nach dem ersten Einputzen

    Wandheizungsregister nach dem ersten Einputzen

  • Lehmoberputz vor dem Anstrich

    Lehmoberputz vor dem Anstrich

Vielfältige Einsatzbereiche

Lehm kann in vielen Formen eingesetzt werden: beispielsweise als Wand- und Deckenputz, als Mauer- und Klebemörtel, als Lehmstein oder sogar Wandelement mit integriertem Wandheizregister, als Schüttung für Hohlräume, in Wänden oder auf Zwischenböden von Hohlbalkendecken oder im Innenbereich um Risse in Fachwerkbalken auszufugen. Für viele der Einsatzformen werden dem Lehm neben Wasser Zuschlagsstoffe wie Strohhäcksel, Hanffaser oder Holzspäne beigemischt, um Festigkeit, Elastizität und Dämmeigenschaften positiv zu beeinflussen.

Was Lehm nicht gut kann, ist der dauerhafter Einwirkung von Wasser zu widerstehen. Als Putz im Außenbereich ist er nur einsetzbar, wenn große Dachüberstände Wetterschutz bieten oder er mit einem zusätzlichen Oberputz aus Kalk geschützt wird. Im direkten Nassbereich von Bädern kann dementsprechend auch kein Lehm eingesetzt werden.

Positive Auswirkungen auf das Raumklima

Bei der Herstellung gibt Lehm keine Schadstoffe ab und braucht wenig Energie. Bei der Verarbeitung ist er unschädlich für die Haut. Seine Eigenschaft große Mengen an Wasser zu speichern, sorgt einerseits für aktiven Schutz vor Feuchtigkeitsschäden und Schimmel, anderseits wird das Raumklima reguliert. Die im Lehm enthaltene Feuchtigkeit, wird bei Bedarf wieder an die Raumluft zurückgegeben. Damit wird gleichzeitig auch ein zu hoher Feinstaubwert der Luft verhindert, was wiederum diversen Erkältungen vorbeugt. Auch das Risiko auf ein Austrocknen der Schleimhäute wird verringert. Ein weiterer Vorteil ist die Verringerung von Bakterien und Viren und das Reduzieren von unguten Gerüchen. Auch die elektrostatische Aufladung eines Zimmers, die bei vielen oft verwendeten Baustoffen auftritt, wird teilweise vermieden. Zudem besitzt Lehm sehr gute Eigenschaften als Wärmespeicher, was gerade im Zusammenhang mit leichten Holzkonstruktionen von Bedeutung ist. Gleiches gilt für den Schallschutz.

Einfache Verarbeitung

Durch den Einsatz von Putzmaschinen, kann der Baustoff mittlerweile vergleichsweise kostengünstig verarbeitet werden. Lehm bietet sich aber auch bestens für Ausführungen in Eigenleistung an. Durch seine hohe Plastizität und guten Klebeeigenschaften lassen sich viele Arbeiten mit Lehm in Eigenleistung bewältigen. Auch für Reparaturen eignet sich Lehm sehr gut. Ein Riss im Lehmputz wird befeuchtet, eventuell mit etwas zusätzlichem Lehm aufgefüllt und entsprechend der gewünschten Oberfläche weiterbearbeitet.

Einsatz in der Altbausanierung und im Neubau

Lehm kann in der Altbausanierung und im Neubau eingesetzt werden. In der Altbausanierung stellt die bestehende Konstruktion Planer und Handwerker oft vor das Problem, das sich die gebaute Wirklichkeit nicht in normierte Details pressen lässt. Wenn ein Deckenbalken in eine Außenwand mit Innendämmung eingebunden ist, werden Anschlussfugen zwischen den Bauteilen durch den „intelligenten“ Baustoff Lehm besser ausgeglichen als mit Klebeband und Folie. Vorausgesetzt die Fuge zwischen Dämmplatte und Balken wurde mit Flachs oder Hanf ausgestopft, sorgt die hohe Kapillarität und Diffusionsfähigkeit des Baustoffs dafür, Tauwasserbildung auf der Innenseite der Außenwände zu erschweren.

Vorteile einer Wandheizung

Fast 100 Prozentige Sicherheit vor Feuchtigkeitsschäden gibt eine in den Lehmputz eingebettete Wandheizung. Wie bei einer Fußbodenheizung werden Rohrleitungen als Register auf der Rohbauwand montiert und mehrlagig mit Lehm oder auch Kalk verputzt. Der erwärmte Lehmputz gibt die Energie als behaglich empfundene Strahlungswärme an die Raumluft weiter. Diese Heiztechnik vermittelt durch die warmen Wandoberflächen, bei z.B. 19° C Raumtemperatur die gleiche Behaglichkeit die ein 21°C warmer Raum bei dem Standard Heizkörper die Luft erwärmen. Neben der Atmosphäre werden also effektiv Energiekosten gespart. Bei Bestandsgebäuden mit Feuchtigkeitsproblemen in Außenbauteilen, kann eine Wandheizung darüber hinaus zur Bauteiltrocknung eingesetzt werden. Dies ist bei feuchten Kellerwänden und Fundamenten, aber auch ungeschützten Wandkonstruktionen eine sinnvolle Ergänzung zum konstruktiven Schutz der Bauteile.