Baudenkmale und besonders erhaltenswerte Bausubstanz
Energetische Sanierung für eine dauerhafte und zukunftsfähige Nutzung
Ein Baudenkmal kann in der Regel nur erhalten werden wenn es nutzbar ist. Für eine dauerhaft gesicherte Nutzung unterliegt ein Denkmal, bezüglich seiner Betriebskosten, der gleichen Betrachtung wie ein Nichtdenkmal. Zu den Betriebskosten gehören auch die Energiekosten. Viele Eigentümer bzw. Bewohner von Baudenkmälern haben erfreulicherweise ein Bewusstsein dafür, dass bei Baumaßnahmen der Erhalt der denkmalgeschützten Bausubstanz im Vordergrund steht. In einem angemessenen Rahmen sollten Sie aber auch dafür sorgen, die energetische Qualität des Baudenkmals zu verbessern, damit es zukunftsfähig bleibt und nicht an Wert verliert. Im dem Bewusstsein, dass sich ein ungenutztes Denkmal nicht erhalten lässt, ist es also erforderlich die energetische Gebäudequalität zu verbessern. Zu den Betriebskosten zählen dabei auch Rücklagen, beispielsweise für energetische Sanierungen. Die Einsparungen bei den Heizkosten, die durch die Sanierung erreicht werden, genügen in der Regel nicht, um den Bankkredit zu tilgen.
Fördermöglichkeiten durch die KfW
Um dieses Problem elegant zu entschärfen, wurde bei der KfW mit Hilfe von Akteuren aus den Bereichen Bauen, Forschung und Denkmalpflege ein Förderinstrument geschaffen. Im Rahmen der KfW Förderung für energieeffizientes Sanieren wurde eine spezielle Förderung für Baudenkmäler und besonders erhaltenswerte Bausubstanz geschaffen. Zusätzlich ist es möglich einen Zuschuss für eine kompetente Baubegleitung zu bekommen. Diese ist notwendig, um die umfangreichen Aufgaben der energetischen Sanierung mit den Belangen des Denkmalschutzes abzustimmen. Bei Bewahrung der Eigenschaften und Merkmale des Denkmals gilt es, eine bauphysikalisch sichere, möglichst energieeffiziente Sanierung mit definierten Baukosten zu planen. Der Planer ist also aufgefordert mit seinem Kunden, der Denkmalschutzbehörde, einem Statiker und bei Bedarf weiteren Akteuren am Bau ein tragfähiges Konzept für die Durchführung der geplanten Baumaßnahme zu entwickeln.
Andreas Rehmert bietet dazu seine Leistungen als eingetragener Sachverständiger für die energetische Sanierung von Baudenkmälern und besonders erhaltenswerter Bausubstanz an.
Die genauen Förderkriterien und Rahmenbedingungen können auf der Seite der KfW nachgelesen werden. Kurz zusammengefasst fordert die KfW entweder eine über den U-Wert definierte Qualität einzelner Bauteile (KfW-Programm 152) oder das Erreichen des Gesamtziels KfW Effizienzhaus Denkmal (KfW-Programm 151)
KfW Effizienzhaus Einzelmaßnahmen (KfW-Programm 152) ab dem 01.01.2020
- Außenwände von Baudenkmälern und besonders erhaltenswerter Bausubstanz
U-Wert: 0,45 W/m²K - Innendämmung von Fachwerkaußenwänden sowie Erneuerung der Ausfachungen
U-Wert: 0,65 W/m²K - Wärmedämmung von Dachflächen und Kehlbalkenlagen: U-Wert: 0,14 W/m²K oder
höchstmögliche Dämmstoffdicke mit Wärmeleitfähigkeit: 0,040 W/(mK) - Austausch Fenster an Baudenkmälern und besonders erhaltenswerter Bausubstanz
U-Wert: 1,4 W/m²K - Ertüchtigung Fenster an Baudenkmälern und besonders erhaltenswerter Bausubstanz
U-Wert: 1,6 W/m²K
Pro fertiggestellter Wohneinheit stehen bis zu 50.000 € bei 0,75% Zinsen p.A. zur Verfügung. Darüber hinaus erhält jeder Kreditnehmer 20% Tilgungszuschuss bei Nachweis der Anforderungen an die Bauteile.
Für die Fachplanung der energetischen Sanierung gibt es einen Zuschuss von 50% der Honorarkosten bis maximal 4.000 € im Rahmen des KfW-Programms 431 (Baubegleitung)
KfW Effizienzhaus Denkmal (KfW-Programm 151) ab dem 01.01.2020
- Jahresprimärenergiebedarf Qp: maximal 160% eines Neubaus nach EnEV 2014
- Transmissionswärmeverlust Ht maximal 175% eines Neubaus nach EnEV 2014
Pro fertiggestellter Wohneinheit stehen bis zu 120.000 € bei 0,75% Zinsen p.A. zur Verfügung. Darüber hinaus erhält jeder Kreditnehmer 25% Tilgungszuschuss bei Nachweis des Effizienzhaus Niveaus "Denkmal".
Für die Fachplanung der energetischen Sanierung gibt es einen Zuschuss von 50% der Honorarkosten bis maximal 4.000 € im Rahmen des KfW-Programms 431 (Baubegleitung)
Noch eine grundsätzliche Überlegung zu Baustoffen...
Bei Baudenkmälern handelt es sich in der Regel um Altbauten, die in einer Zeit entstanden in der Baustoffe verwendet wurden, die nach heutigen Gesichtspunkten ökologisch sind. Holz, Tonziegel, Lehmziegel, Lehmputz, Kalkputz, Stroh, Sand und Naturstein sind die im allgemeinen anzutreffenden Baustoffe. Durch ihre Eigenschaft, Wasser aufnehmen und abgeben sowie das Gebäude zu klimatisieren sind diese Baustoffe wertvoll und wiederverwertbar. Eine teure Entsorgung entfällt. Baustoffe die mehr oder weniger diffussionsoffen, kapillaraktiv und hygroskopisch (die Eigenschaft Wasser aufzunehmen und abzugeben) sind, sollten Beachtung finden, wenn für eine geplante Sanierung neue Bau- und Dämmstoffe ausgewählt werden. Diese sollten auf die vorhandenen Baustoffe abgestimmt sein, um die vielschichtigen Konstruktionsdetails, z.B. bei einer Fachwerksanierung, sicher in den Griff zu bekommen.
Baustoffe mit den oben genannten Eigenschaften haben, in Bezug auf Feuchtigskeitsprobleme, im Zuge der Konvektion durch die Außenbauteile (durch Temperaturunterschied ausgelöster Wärmefluss) ihre eigene Strategie. Bei richtiger Anordnung durch Planer und Handwerker, sowie möglichst reduzierten Wassereintrag in die Konstruktion durch Dachüberstände, Vorhangfassaden etc., regeln sie Kondensatprobleme an kritischen Punkten selbstständig.