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Wandstrahlungsheizung

Ein antikes Prinzip wird neu belebt

Die Wandstrahlungsheizung ist ein kostengünstiges und energiesparendes Heizungssystem, das auf dem Prinzip der antiken Hypokaustenheizung beruht. Griechen und Römer entwickelten die Strahlungsheizung für Wände und Fußböden: Warme Luft strömte in Kanäle zwischen Fußböden und Wänden um diese zu temperieren. Die normalerweise kalten Bauteile gaben nun eine angenehme Wärmestrahlung an den Innenraum ab.

  • Werkplanung: Sockeldetail mit Wandstrahlungsheizung

    Werkplanung: Sockeldetail mit Wandstrahlungsheizung

  • Sockeldetail mit Wandstrahlungsheizung

    Sockeldetail mit Wandstrahlungsheizung

  • Wandheizungsregister vor dem Einputzen

    Wandheizungsregister vor dem Einputzen

  • Wandheizungsregister vor dem Einputzen

    Wandheizungsregister vor dem Einputzen

  • Wandheizungsregister nach dem ersten Einputzen

    Wandheizungsregister nach dem ersten Einputzen

  • Wandheizungsregister nach dem ersten Einputzen

    Wandheizungsregister nach dem ersten Einputzen

  • Verteilung der Heizkreise für die Wandheizung

    Verteilung der Heizkreise für die Wandheizung

Behagliches Raumklima

Statt Warmluftkanälen werden heute warmwasserführende Rohre auf der Innenseite von Außenwänden verlegt. Diese werden in der Regel verputzt, manchmal mit Gipsplatten verkleidet oder auch als Sockelheizung ausgeführt. Die Wärmeenergie wird also nicht direkt an die Luft, sondern an das Bauteil weitergegeben und dort gespeichert. Das Bauteil gibt die Wärme dann als angenehm empfundene Strahlung an die Raumluft weiter und sorgt für ein angenehmes Raumklima, da kein Staub aufgewirbelt wird. Die von den temperierten Wandoberflächen ausgehende Wärmestrahlung vermittelt dem Bewohner ein behagliches Raumgefühl, auch bei niedrigerer Raumlufttemperatur. Physiologisch betrachtet, wird in diesem Zusammenhang von einem Strahlungsgleichgewicht zwischen Bauteiloberfläche und Bewohner gesprochen. Eine konventionelle Heizung mit Radiatoren oder Kompaktheizkörpern erwärmt ausschließlich die Raumluft. Um die gleiche Behaglichkeit zu erreichen ist bei dieser Heizform eine höhere Raumlufttemperatur notwendig. Daher kann mit einer Wandstrahlungsheizung bereits mit geringeren Temperaturen ein behagliches Raumklima erreicht werden.

Energiesparendes Heizen

Im Gegensatz zur konventionellen Heizung mit Radiatoren oder Kompaktheizkörpern, kann bei einer Wandstrahlungsheizung die Vorlauftemperatur niedriger eingestellt werden. Dadurch werden die Heizkosten deutlich gesenkt. Wie hoch die Einsparung tatsächlich ist, hängt von der Bauweise, der Ausführung der Wandstrahlungsheizung und natürlich von den Anforderungen an das beheizte Gebäude und dem Behaglichkeitsempfinden seiner Bewohner ab. Bis auf den Faktor Mensch lassen sich die Einflussgrößen definieren, so dass die Berechnung der Einsparungen im Rahmen eines Energiekonzeptes möglich sind. 

Die Wandstrahlungsheizung arbeitet mit Vorlauftemperaturen zwischen 28°C und 35°C. Gegenüber einer Fußbodenheizung reagiert eine Wandheizung, bei entsprechender Auslegung, recht schnell wenn es darum geht, kalte Räume aufzuheizen. Die niedrige Vorlauftemperatur bietet sich besonders bei einem geplanten Einsatz von Solarthermie zur Heizungsunterstützung an. Wenn das von der Sonne erwärmte Wasser im Herbst und Winter mit niedrigen Temperaturen an den Heizungsspeicher abgegeben wird, kann es für eine Wandheizung nach wie vor eingesetzt werden. Dem entsprechend steigt der Anteil der solaren Heizungsunterstützung und die Energiekosten werden gesenkt.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten

Die Wandstrahlungsheizung lässt sich in der Sanierung und im Neubau einsetzen – sowohl für Massiv- als auch für Leichtbauten. Bei Wohngebäuden wird eine Wandstrahlungsheizung in der Regel mit einer guten Dämmung der Außenbauteile kombiniert. Gut bedeutet in diesem Fall, dass auf den Einsatz von Dämmpanzern aus Styropor verzichtet werden kann. Es empfiehlt sich allerdings eine Innendämmung zu realisieren, wenn bei einer reaktionsschnellen Wandheizung, keine hohen Transmissionswärmeverluste entstehen sollen. Bei einem Verwaltungs- oder Bürogebäude, muss nicht unbedingt eine Dämmung ausgeführt werden. Ein ohnehin schon gut dämmendes, modernes Hochloch-Ziegelmauerwerk, mit nur zwei, drei oder vier Rohrleitungssträngen, kann zwar recht langsam aber funktional einwandfrei temperiert werden. Das Gebäude wird so, über den gesamten Zeitraum der winterlichen Heizperiode, auf der Wandinnenseite der Außenwände etwas wärmer temperiert als die Raumluft. Dafür braucht es verblüffend wenig Energie.

Vermeidung von Schäden durch Feuchtigkeit

Die Temperierung von Außenbauteilen wird auch dazu eingesetzt, durchfeuchtete Bauteile zu trocknen und dauerhaft zu schützen. So kann beispielweise eine ständig von Feuchtigkeit angegriffene Schwelle eines Fachwerkhauses mit einer Wandstrahlungsheizung auf der Innenseite trocken gehalten und konserviert werden. Gleiches gilt für Kellermauerwerk, bei dem neben aufsteigender Feuchte aus dem Bauteil, noch das Problem von Kondensatbildung durch Tauwasser aus der Raumluft hinzukommt. Eine erwärmte Bauteiloberfläche verhindert Tauwasserbildung und ist ein aktiver Schimmelschutz.