Vor dem Kauf einer Immobilie, sollte das Gebäude von einem erfahrenen Sanierer betrachtet werden. Die Bausubstanz wird dabei nach verschiedenen Gesichtpunkten betrachtet.
Qualitätsbestimmung der Baukonstruktion
Zuerst wird die ursprüngliche Qualität der Baukonstruktion geprüft. Handelt es sich z.B. um ein zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht oder eine einschalige Wand? Hat das Gebäude Beton-, Holzbalken- oder Kappendecken? Die einzelnen Konstruktionen der Bauteile fügen sich zu einem Gesamtbild zusammen und es wird erkennbar, ob es sich eher um eine einfache oder um eine aufwändige Bauweise handelt. Daraus lassen sich viele wertvolle Informationen ableiten, wie lange die Bauteile und Baustoffe noch funktionieren. Ein Beispiel dafür wären die Dachdeckung oder die Fenster.
Suche nach Bauschäden und Ursachen
Neben der ursprünglichen Qualität des Bauwerks wird der Einfluss von schädlichen Einflüssen geprüft. Die allermeisten Schäden werden durch den Einfluss von Wasser ausgelöst. Von innen z.B. in Form von Tauwasser auf kalten Oberflächen, von außen z.B. in Form von Schlagregen der in die Fugen eines Fachwerks eindringt. Natürlich sind auch andere Einflüsse wie Erschütterungen durch den Verkehr, Salzeintrag durch Streusalz oder Tierhaltung und vor allem Umbau- und Sanierungsfehler zu suchen und festzustellen.
Diese Fehler in Verbindung mit der Bedrohung durch Wasser sind besonders bei Sanierungen der letzten 40 Jahre zu finden. Mit dem Wunsch und der gesetzlichen Verpflichtung Häuser zu dämmen, gingen viele Baufehler einher. Diese gilt es zu finden und einzuschätzen wie aufwändig eine Sanierung ist. Ein Beispiel ist der mangelhafte Einbau einer Dampfbremse oder Sperre. Oft sind die Anschlüsse an angrenzende Bauteile nicht luftdicht ausgeführt und es kommt zu Tauwasserschäden durch Konvektion. Das Wasser in der warmen Raumluft kondensiert in kälteren Bauteilschichten - beispielsweise der Mineralwolle im Dach.
Qualitäts- und Zustandsbestimmung der Haustechnik
Die Haustechnik wird genauso wie die Bauteile betrachtet. Was wurde ursprünglich eingebaut? Was für Sanierungsschritte sind erfolgt? Wie ist die heutige Qualität einzustufen und was für Sanierungsschritte sind erforderlich? In der Regel weist die Haustechnik die meisten Mängel auf. Durch defekte Abwasserleitungen im Gebäude und Grundleitungen im Außenbereich werden z.B. Kellerwände feucht. Tendenziell werden bei Sanierungen Wasser, Abwasserleitungen und die Elektroinstallation vollständig erneuert. Sollte sich bei der Beratung zeigen dass die Installationen neueren Datums sind, können nach Rücksprache mit Fachbetrieben Teile erhalten bleiben.
Bezogen auf die Elektroinstallation definieren wir folgende Möglichkeiten:
- Erneuerung
- Erhalt + (Ergänzung)
- E-Check durch einen Fachbetrieb um eine fundierte Einschätzung zu bekommen
Der E-Check ist in jeden Fall notwendig, wenn die Installation bereits mehrfach umgebaut wurde.
Einschätzung zu notwendigen Sanierungen und möglichen Umbauten
Während einer Hauskaufberatung geben wir Ihnen eine Einschätzung, über den Aufwand der sinnvollen Sanierungen und Modernisierungen. Das gilt natürlich auch für energetische Sanierungen, die gerade dann sinnvoll werden, wenn ein Bauteil sowieso modernisiert wird: Bei der Neueindeckung des Daches sollte sinnvollerweise die Dämmstärke des Daches erhöht werden und eine funktionierende Dampfbremse eingebaut werden. Außerdem geben wir Ihnen Gelegenheit Ihre Umbau oder Anbauwünsche mit uns zu besprechen, um auch hier erste Einschätzungen zur Machbarkeit und zum Aufwand zu bekommen.
Im Rahmen einer Hauskaufberatung wird von uns auch der Kaufpreis für die Immobilie eingeschätzt. Für Ihre Finanzierung und Ihr Angebot an den Verkäufer erhalten Sie Hinweise, welche Sanierungen unvermeidbar sind und entsprechend in der Kostenplanung zu berücksichtigen sind.
Weiterführende Beratungsschritte
Im Anschluss besteht die Möglichkeit, weitere Beratungsschritte (z.B. Erstellung eines Energiekonzeptes) oder Planungsschritte (Erstellung eines Umbau und Sanierungskonzeptes) zu vereinbaren.
Zu dem Termin sollten Sie nach Möglichkeit Pläne, Baubeschreibungen und weitere Unterlagen, wie beispielsweise einen Energieausweis, zum Gebäude und seiner Haustechnik mitbringen. Diese werden vor Ort von uns gesichtet.
Die Kosten für eine Beratung betragen 250,00€ (brutto, inkl. 19% MwSt.) für ein Zeitfenster von drei Stunden. Bei Beratungen mit mehr als einer Stunde An- und Abfahrt wird die zusätzliche Fahrzeit mit 85,00 €/Stunde abgerechnet. (Fahrer+PKW)
Weitere Informationen zu Hauskauf- und anderen Beratungsleistungen finden Sie hier.
